Kapital und Vermögen

Hintergrund – Die Finanzwirtschaft erzielte im frühen 21. Jahrhundert exorbitante Vermögenszuwächse und hielt bis in die 30er Jahre die Hand schützend auf den – steuerfreien oder zumindest steuergünstigen – Gewinnen. Durch demografische Veränderungen – zB der Überalterung der Industrienationen – wurden es notwendig über neue, staatliche Finanzierungsinstrumente nachzudenken. Dieses Nachdenken fand auch in einem ökologischen Kontext statt und so wurde um 2040 Finanztransaktionen und Spekulationsgewinne erstmalig besteuert. Diese steuerlichen Maßnahmen waren kein Eingriff in die Vermögen der Finanzwirtschaft. Es wurde lediglich das bewegte und durch diese Bewegung erwirtschaftete Geld besteuert. Diese Besteuerung erfolgte in einem Zusammenschluss der von Überalterung betroffenen Staaten und zog eine globale – über die Vereinten Nationen geschlossen – Steuerkooperation nach sich. Diese Maßnahme sanierte in einem ersten Schritt die Pensionssysteme. In einem zweiten Schritt wurden viele staatliche Haushalte saniert und Steuerüberschüsse erzielt. Diese Überschüsse wurden ökologische Förderungen der Realwirtschaft gebunden um Aufträge und Projekte rund um den GlobalRegrowProcess zu finanzieren.

Monetärer Systembruch – Im 22. Jahrhundert gibt es noch immer viele vermögende Menschen, Familien und Unternehmen. Es gibt noch immer einen florierenden Finanzmarkt, Transaktionen und Spekulationen.  Es gibt eine – wenn auch stark humanisierte – Realwirtschaft mit Gewinnabsicht.  Der Unterschied zum frühen 21. Jahrhundert ist jener, dass die Macht des Geldes einen Ausgleich erfahren hat. Durch die Notwendigkeit Aufstände zu vermeiden und die Pensionskassen wieder zu füllen wurde es seitens der Finanzkonzerne zugelassen die Finanztransaktionen und Spekulationen zu besteuern. Diese Maßnahme verbunden mit der Notwendigkeit die Umwelt – hauptsächlich ob der Menschen – zu schützen führte zu Systemänderungen im Einvernehmen mit den damals übermächtigen Vermögensverwaltungen. Durch diese finanzielle Selbstermächtigung der Staaten verringerte sich die Macht des Kapitals. Und schlussendlich kam es zu einer globalen Entkoppelung von Wirtschaft und Politik. Durch diese Entkoppelung wurden Änderungen möglich, die bis dahin nicht vorstellbar waren. Dies Zeit wird auch als monetärer Systembruch bezeichnet.

Bedingungsloses Grundeinkommen – Mit der technischen Weiterentwicklung der Industrie und der Deattraktivierung des globalen Transportwesens kam es in in den Niedriglohnländern zu extrem hohen Arbeitslosigkeiten und soziale Missständen. Das führte zu Unruhen und politischen Umbrüchen und in weiterer Folge zu Demokratisierungsprozessen, der Verringerung der Arbeitszeiten und schlussendlich zu einem globalen bedingungslosen Grundeinkommen.

Recylierung und demografisch-ökologische Aspekte – Durch die Förderungen von Projekten rund um Recylierprozesse wurde innerhalb von 2 Jahrzehnten die globale Rohstoffförderung drastisch dezimiert und viele Rohstoffe aus wiederverwerteten Ressourcen verwendet. Bei vielen Staaten, Eigentümern und Abbauberechtigten begann die Einkommensquelle Rohstoff zu versiegen. Dies hatte eine interessante ökologische und soziologische Auswirkung, denn es waren hauptsächlich Länder des Globalen Südens, welche sich auf die Recylierung spezialisierten. Anfangs gab es noch ökologische Missstände, aber durch das Kapital der Überschussförderungen wurden Prozesse sauberer.  Recylierung, die damit verbundenen Förderungen und ihre gezielte, global-kooperative Verteilung trugen wesentlich zur Wohlstandshebung und einem Demokratisierungsprozess in vielen – meist kargen und wüstenreichen – Ländern bei. Heute ist Recyclierung förderungsfrei und Teil der Produktkreisläufe der Güterprodkuktion.

Landwirtschaft – Nach der globalen Einigung auf eine pestizid- und gentechnikfreie Landwirtschaft wurden die Erträge der weltweiten Kornkammern so gering, dass die Preise für Ackerland wieder fielen und die Flächen von globalen Agrarkonzernen günstig verkauft wurden. Viele der damaligen Staatenkostruktionen konnten in diesen Jahren große Landflächen zurück erwerben und mit den Einnahmen aus der Besteuerung der Finanzwirtschaft eine biodiverse, artenvielfältige und regionale Art der Landwirtschaft entwickeln.

Rohstoffkonzerne – Der Klimawandel führte zur Notwendigkeit des Nullziels. Damit war das Ende der Verbrennung von Rohstoffen aller Art verbunden. Vor allem fossile Rohstoffkonzerne wurden obsolet.

Umwelt und Geld – Wechselwirkungen zwischen Umweltschutz und Kapital- und Vermögensbereich sind charakteristisch für viele Veränderungen im 21. Jahrhundert. Zum Schutz „westlicher“ Wohlstandspositionen, um Unruhen zu vermeiden und die Umwelt nachhaltig wieder herzustellen kam es zu Veränderungen die insgesamt den globalen Wohlstand und die Selbstwirksamkeit der Menschen steigerten.

 

Grundeinkommen – Aspekt Konsum – Ein Aspekt der so und in dieser Art nicht vorhergesehen wurde, war der globale Konsumrückgang durch die Einführung des Grundeinkommens. Die Wertschätzung gegenüber dem Geld stieg und der Umgang wurde der Menschen wurde eigenverantwortlicher. Obwohl die Marketingstrategien zu jener Zeit noch sehr invasiv und undurchsichtig waren, kam es zu signifikanten Einbrüchen im Konsumgüterbereich.

Grundeinkommen – Aspekt Systemanpassung – Durch das globale Grundeinkommen sanken monetäre Abhängigkeiten von Arbeitgebern und Systemen unterschiedlicher Art. Öffentliche wie private Arbeitgeber adaptierten über beobachtende Prozesse die Einkommenshöhen und Arbeitsplatzattraktivität

Grundeinkommen – Aspekt Umwelt – Die ökologische Verantwortung der Menschen erfuhr durch das Grundeinkommen entscheidende und gesteigerte Aufmerksamkeit. Es kam zu einer regelrechten, eigen-initiativen Verpflichtungen der Menschen, sich höchst ökologisch verantwortlich zu verhalten. Viele Menschen fanden hier einen sinnstiftenden Aufgabenbereich und war mitverantwortlich für Initiation des GlobalRegrowProcess.

Grundeinkommen – Aspekt Mensch – Die Entkoppelung von Geld und Abhängigkeiten war verantwortlich dafür, dass sich Menschen unterschiedlichster Einstellungen und sozialer Gruppierungen nun auf neuen Ebenen trafen. Es kam zu einer anderen Art der Augenhöhe. Den Menschen wurde es möglich, ihre Bedürfnisse in Bezug auf ihren Arbeitsplatz mutiger zu artikulieren. Unter Arbeitgebern kam es zu einem regelrechten Wettbewerb, manipulative Mitarbeiterbindungsstrategien wurden schneller durchschaut und die Unternehmen wandelten sich zu selbst reflexiven Systemen welche die Bedürfnisse und Anforderungen an und von ihren Mitarbeitern immer genau im Blickfeld haben. Es war eine revolutionäre Zeit. Systeme und Menschen, Unternehmen und Mitarbeiter fanden und entwickelte Wege um in transparenten Austausch zu gehen.